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tr  Neu: Kamera für Hochformat kommt im Frühjahr 2013

Spezieller Kamerasensor ermöglicht Hochformate mit neuer Flächenqualität.

geposted am 03. Dezember 2012

             ha                              hn  

             konventionelles Sensorformat 2:3                             neuer Hochformatsensor 2:2,83

Hochformatfotografen werden begeistert sein. Angekündigt ist ein spezieller Hochformatsensor eines deutschen Kameraherstellers. Ich hatte bei pixelplug die Gelegenheit, das Kamerasystem als Vorserienmodell mit Objektiven auf Herz und Nieren zu prüfen. Und ich bin begeistert! Das neue Hochformat hält, was es verspricht: eine neue Flächenqualität, die mit dem starren 3:2-Diktat bricht.

Man ist ja vieles an Innovationen aus der schnelllebigen Kameraindustrie gewohnt: Es gibt Kameras die nur Schwarzweiß aufnehmen, Unterwasserkameras, Architekturkameras, Kameras für den Weltraum etc. Nun kommt eine zugegebener Maßen besonders nützliche Neuerung für Hochformate. Jeder kennt das Problem, dass der konventionelle 2:3-Sensor (24x36 mm) zwar im Querformat ausgewogene Flächenqualität liefert, im Hochformat aber bildästhetisch eher versagt.

Die mit dem konventionellen Sensorformat erstellten Hochformataufnahmen wirken im Gegensatz zum Querformat eher instabil, schmal und kippelig, ähnlich einem zu schnell in die Höhe geschossenen Teenager. Diese grundlegende Defizit für Hochformatfotografen hat schon Professor Mante vor vielen Jahrzehnten bemängelt. Bisher hat sich nicht viel getan, nun aber die Revolution: Die neue Hochformatkamera hält das ästhetisch ausgewogene Format von 2 : 2,83 vor, mit dem Hochformate die richtige Flächenqualität erhalten, egal ob in Farbe oder Schwarzweiß! Stabil, kräftig trotz kurzer Standkante, liegen die Ausarbeitungen vor einem. Insbesondere bei großformatigen Fine-Art-Prints zeigt sich der qualitative Vorteil sofort. Hochformatige Prints mit dem neuen Sensorformat sehen einfach um Klassen besser aus.

Nun könnten gewitzte Kollegen darauf kommen, ihre wertvollen, hochformatigen RAW-Aufnahmen mit Hilfe von Photoshop oder Lightroom in das ideale Hochformat in der Proportion von 2 : 2,83 zu bringen. Allerdings verliert man dabei eine nennenswerte Zahl von Pixeln, was sich besonders bei großen Prints negativ in der Druckqualität bemerkbar machen kann. Ein potenzieller Nachteil, den Profis und engagierte Amateure nicht hinnehmen wollen, ihnen kommt es auch auf das letzte der 36 Millionen Pixel an.

Wie die Ingenieure die Pixelverteilung auf dem neuen Sensorformat hinbekommen haben, bleibt noch ein Geheimnis. Sicher will man den Wettbewerbsvorteil erst einmal einige Zeit aufrecht erhalten und hält sich auch gegenüber der Fachpresse zum neuen Sensor bedeckt.

Das neue System löst alle Versprechungen in Sachen Flächenqualität ein und bietet noch viel mehr. Man merkt, dass die Ingenieure hier viel weiter gedacht haben. Wer sich mit den Grundfragen der Fotografie auch einmal mathematisch auseinander setzt, stellt schnell den Zusammenhang zwischen dem Breiten-Höhen-Verhältnis des Sensors und der DIN-A Formate fest: Der klassische, japanische 3:2-Sensor entspricht nun einmal nicht der A-Formatreihe. Erst die Sensorproportion von 2,83:2 löst diesen Widerspruch auf und macht sich den Vorteil der ausgewogenen Flächenqualität der A-Formatreihe zunutze. Das ist die technisch brillante Lösung deutscher Kameraingenieure, die damit endlich wieder auf Weltniveau aufschließen dürften.

Laut sensorrumors.com kursieren bereits erste Umbauanleitungen für konventionelle Kameras im Netz. Ich rate dringend davon ab, seinen 3:2-Sensor an der langen Kante schwarz abzulackieren oder mit den inzwischen im Netz erhältlichen Folienmasken aus China abzukleben. Solche Fakes werden sich nicht durchsetzen können.

Wer sich heute das neue Hochformatsystem in seinem Kameraportfolio noch nicht leisten will, sollte das Problem mit Mante'schen Zwischenringen lösen (Lichtverlust etwa 2 Blenden) oder muss – so hart es klingt – im Print weiterhin auf Endformat schneiden – oder?

Die Markteinführung des Hochformatsensors ist zum 1. 4. 2013 geplant.